In Wien wird die Diskussion über die Zukunft der Trafiken immer intensiver. Angesichts der Pläne der EU, den Tabakkonsum bis 2040 drastisch zu reduzieren, sehen Trafikantinnen und Trafikanten ihre Existenz bedroht. Sie fordern, dass auch neuartige Nikotinprodukte wie E-Zigaretten und Nikotinbeutel nur noch in Trafiken verkauft werden dürfen.
Derzeit dürfen solche Produkte frei im Handel oder über Automaten angeboten werden – häufig ohne ausreichende Alterskontrollen, kritisieren die Trafikanten. Um den Jugendschutz zu stärken und gleichzeitig das Überleben der Trafiken zu sichern, verlangen sie eine Anpassung des fast 240 Jahre alten Tabakmonopolgesetzes in ein modernes Nikotingesetz.
Für viele Trafiken in Österreich, darunter auch die rund 600 Verkaufsstellen in Wien, ist der Tabakverkauf die Haupteinnahmequelle. Doch der Rückgang der Raucherzahlen führt bereits jetzt zu massiven Einbußen. Ohne eine Ausweitung des Monopols auf alle Nikotinprodukte droht laut Branchenvertretern ein Großteil der Trafiken zu schließen – ein Verlust nicht nur für die Wiener Nahversorgung, sondern auch für das soziale Projekt, das vielen Menschen mit Behinderungen den Betrieb einer Trafik ermöglicht.
Die Forderung nach einem Nikotingesetz richtet sich an die künftige Bundesregierung. Ob und wann diese eine Lösung präsentiert, bleibt abzuwarten. Für die Trafikantinnen und Trafikanten steht jedoch viel auf dem Spiel – wirtschaftlich und sozial.
(7.1.2025)