Schwaches Wirtschaftswachstum - mögliche Risiken
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) erwartet bis 2028 ein nur schwaches Wirtschaftswachstum.
Um rund ein-einviertel Prozent werde die Wirtschaftsleistung Österreichs in den fünf Jahren der Mittelfristprognose jährlich zulegen, teilte das Institut mit.
Die Aussichten sind damit etwas schlechter als vor einem Jahr erwartet. Die Inflation dürfte erst 2027 den Zielwert von 2 Prozent erreichen. Dafür dürfte Arbeitskräftemangel die Arbeitslosenrate sinken lassen.
Arbeitsmarkt: Babyboomer gehen, ausländische Arbeitskräfte kommen
Die Arbeitslosenrate soll laut Prognose von zuletzt 6,8 Prozent bis 2028 auf 5,7 Prozent zurückgehen. Allerdings muss ein massiver Umbruch verdaut werden. Die Babyboomer gehen in Pension, geburtenschwächere Jahrgänge rücken nach. Die Babyboomer haben im Schnitt eine niedrigere Ausbildung, gerade Lehrlinge finden dürfte für die Betriebe schwieriger werden, da viele junge Menschen eine höhere Ausbildung machen. Das Arbeitskräfteangebot werde trotzdem steigen - weil mehr ausländische Arbeitskräfte dazukommen, erwartet das Wifo.
Der Anteil ausländischer Arbeitskräfte an der Gesamtbeschäftigung dürfte bis 2028 auf knapp 29 Prozent ansteigen - das wäre mehr als doppelt so hoch wie 2010 (13,8 Prozent).
Risiken: Von Nahost-Konflikt bis China
Die vorliegende Prognose ist mit zahlreichen Abwärtsrisiken konfrontiert, die Liste ist lang:
Nahost-Konflikt und Ukraine-Krieg, erneute Lieferengpässe und starke Preisanstiege bei Energie, Getreide oder Rohstoffen, neue, gefährlichere Covid-Varianten, aber auch Probleme in Chinas Wirtschaft, die die ganze Weltwirtschaft negativ beeinflussen könnten - bis hin zu einem Einmarsch Chinas in Taiwan.
(13.05.2024)